Weimar Exkursion

’’Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.‘‘

von Johann Wolfgang von Goethe

Aus diesem Grund beschloss die Abiturjahrgangsstufe 13 in die Stadt der Dichter und Denker zu fahren.

Am 07. Oktober 2015 startete unsere Exkursion nach Weimar, ein Projekt der Deutsch- und Geschichtskurse.

Während die 1. Gruppe wohlbehalten und ohne Probleme mit der Deutschen Bahn pünktlich Weimar erreichte, hatten die anderen beiden Gruppen mit Verzögerungen bei der Bahnreise zu kämpfen. Aber die begleitenden Tutoren meisterten die Situation prima und für alle war es trotzdem eine amüsante Bahnfahrt quer durch Deutschland.

Wir schafften es alle zur Stadtführung, die am Denkmal von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller auf dem Theaterplatz begann. Der Rundgang durch die Altstadt in Weimar führte uns am historischen Rathaus und auch am Goethehaus vorbei.
Nach so vielen neuen Eindrücken und geschichtlichen Informationen hatten wir Zeit für einen kleinen Stadtbummel. Wir erfuhren viele interessante Fakten über Weimar und deren Dichter und Denker, unter anderem wie der fruchtbare Freundschaftsbund zwischen Goethe und Schiller 1794 begann und natürlich, wer sich noch so alles von den berühmtesten Promis der damaligen Zeit in Weimar versammelte.

Abends ging es dann auf Schusters Rappen durch die Natur in die Jugendherberge. Das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch - fröhlich und munter wurde weiter gesungen von den Mädchen im Kanon, um den Weg im Wald zu meistern. Der erste Tag ging zu Ende. An einem Tag schon so viel gesehen und erlebt, dass sich die Vorfreude auf den nächsten Tag noch steigerte. Nach erstem Herumwuseln in der Jugendherberge und aufregender Zimmerverteilung fielen wir dann alle erschöpft in unsere Betten.

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Kultur. Los ging es mit einem Besuch im Weimar- Haus, in dem wir mehr über die Geschichte von Weimar erfuhren. Weiter ging es zur Anna Amalia Bibliothek, die literarische Zeugnisse von vielen bekannten deutschen Dichtern vom 9. bis zum 21. Jahrhundert als Quellen der Kulturgeschichte und der Forschung aufbewahrt und deren berühmter Rokokosaal nach dem Brand im Jahr 2004 wieder in voller Schönheit zu erleben ist. Nachmittags konnten wir wieder selbstständig die Stadt erkunden. Der eine oder andere schnupperte in den Geschäften umher, die anderen genossen ihren Kaffee am großen Marktplatz. Langeweile kam nie auf, weil wir Schüler immer wieder Neues entdeckten bei unseren eigenen Erkundungstouren durch Weimar. Denn gut war die Idee der Lehrer, jedem zu Beginn einen Stadtplan mit allen Sehenswürdigkeiten auszuhändigen.

Kultureller Höhepunkt war am Abend das Theaterstück „Maria Stuart" von Friedrich Schiller. Das Stück war sehr beeindruckend, jedoch gefiel vielen die Umsetzung mit der modernen Kulisse und ähnlichen Kostümen nicht. Aber auch das beeinträchtigte die Stimmung nicht weiter, die Schüler machten wie immer, das Beste daraus. Spät abends brachte uns der Bus direkt zur Jugendherberge und frohgelaunt, da der Fußmarsch durch den dunklen Wald entfiel, stimmte eine kleine Gruppe ein Lied an.
Der nächste Morgen brach regnerisch und neblig an. So hieß es - schnell die Koffer packen, beim Frühstück stärken und ab in den Bus, um die Taschen am Bahnhof einzulagern.
Der letzte Tag der Reise führte uns zum hoch über Weimar gelegenen Ettersberg mit der Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald.
Zum ersten Mal kam nun eine sehr bedrückende Stimmung bei uns allen auf. Wir erfuhren durch engagierte Studentinnen, die uns durch die Gedenkstätte führten, viele neue Fakten und anschauliche Erklärungen zu den Verbrechen in Konzentrationslagern sowie zum Zweiten Weltkrieg.

Nach dem Besuch der Gedenkstätte ging es wieder nach Weimar. Während ein Großteil bereits die Heimreise antrat, konnte der Rest der Jahrgangsstufe eine weitere Attraktivität von Weimar erleben - das Zwiebelfest. Es wird seit 1653 gefeiert und ist für jeden empfehlenswert, der einmal Weimar besuchen möchte. Viele niedliche Stände mit Zwiebeln jeder Art waren überall in der Altstadt verteilt. Aber dann hieß es auch für die letzte Gruppe - Aufbruch nach Hause! - und zufrieden stiegen wir in den Zug ein. Jedoch diesmal ohne Gesang, denn alle waren ziemlich erschöpft.

Es war hervorragend in so kurzer Zeit so viele Attraktionen zu erleben und so viel über Weimar zu lernen. Eine rundum schöne letzte gemeinsame Exkursion für die 13. Klasse. Die drei Tage in Weimar waren wie im Flug.

von Viktoria Meller Kl. 13/1

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